Mein auf dieser Seite veröffentlichter Blog soll die Berichte in der BNN ergänzen. Es wäre also super, wenn ihr auch die lesen würdet…

Während wir in Conakry bei Mamoudous Familie wohnen, wird uns immer wieder stolz von ihrem Bruder Mamoudou berichtet: “Er bezahlt hier alles”, erzählen sie uns und zeigen dabei mit dem Arm auf das Haus, den Hof – alles eben. “Er ist sehr reich und hat einen sehr guten Job!“ Ich kenne Mamoudou seit vielen Jahren und weiß, dass sein Leben als Musiker nicht immer einfach ist. Ich bin beeindruckt, dass er scheinbar Verantwortung für so viele Mitglieder seiner Familie trägt. Er selbst ist leider seit 5 Jahren nicht mehr in Guinea gewesen, um seine Familie zu besuchen.

Scheinbar geht es vielen Familien hier in Westafrika so, dass sie von in Europa lebenden Familienmitgliedern abhängig sind. Immer wieder treffen wir auch junge Männer, die uns verkünden, dass sie sich bald auf den Weg nach Spanien machen wollen.

So wenig Banken es außerhalb der Hauptstadt gibt, so viele Western Union- und Money Gram-Filialen gibt es in jedem noch so kleinen Dorf. Diese Geldausgabestellen scheinen in den letzten Jahren wie Pilze aus dem Boden geschossen zu sein. Hier haben die Menschen kein Konto auf der Bank und auch keine Karte, mit der sie vom Automaten Geld abheben können. Das “afrikanische Konto” ist hier ein im Ausland lebender Familienangehöriger, Freund oder Bekannter, der jederzeit Geld schicken kann. Nach nur zehn Minuten kann es im Ausgabeland abgeholt werden. Dafür braucht man keine Karte, nur einen Ausweis.

 

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